Wenn Alfred Focke von Lüdinghausen erzählt, dann sprüht er
vor Begeisterung. »Die Stadt ist hochattraktiv«, sagt er. »Vor allem für
junge Familien.«

Er selber trägt viel dazu bei, dass die Stadt
ist, wie sie ist. Alfred Focke ist in zwölf
Vereinen und Clubs aktiv. Er sitzt in der Jury,
wenn es darum geht, die Stadt zu gestalten.
„Dass ich bei Architektenwettbewerben mitentscheiden
kann, das ist schon toll“, so
Focke. So geschehen bei der Marktplatzneugestaltung,
bei der Regionale-Fläche zwischen
den Burgen und der Borg. „Für die
Neugestaltung der Borg habe ich mich
besonders eingesetzt“, erzählt Focke. Damals
gab es viele Kritiker, heute kaum mehr. „Die
neue Borg ist echt klasse„, meint Focke. Und
hätte man schon eher grünes Licht für das
Projekt gegeben, hätte man noch viel mehr
realisieren können. Total begeistert ist Focke,
dass das Cafe Extrablatt an den Markt
kommt. „Das ist ein Riesengewinn für die
Stadt.“
Mitgestalten, mitentscheiden
„Durch mein Engagement und meine Kontakte
bin ich über vieles informiert, was in
der Stadt passiert. Und das finde ich super“,sagt der Lüdinghauser. Mitgestalten, mitentscheiden
– das ist sein Ding.
Sein ganzes Leben ist begleitet von Ehrenamt.
Das fing schon mit den Messdiensern
an. Heute ist Focke schon viele Jahre Vorsitzender
des Heimatvereins. Er ist Mitglied in
allen drei Schützenvereinen der Stadt, bei
Blaupunkt Heide, im Angelverein, im Hegering,
im Heimatverein Seppenrade … Jahrelang
gab er Kochkurse bei der Familienbildungsstätte.
Er war bereits Schützenkönig
und Karnevalsprinz. Außerdem hat er 25
Jahre Vorstandsarbeit bei der Gemeinschaft
Mühlenpoat gemacht. „Da komme ich her“,
erzählt Focke. Nur an die Politik habe er sich
nie herangewagt. Das sei nicht sein Ding.
Zweitältester Stammtisch Deutschlands
Tradition dafür umso mehr. Daher liegt ihm
auch der Stammtisch „Gesellschaft Reichstag“,
der seit 125 Jahren jeden Sonntag im
Hotel zur Post residiert und der der zweitälteste
Stammtisch Deutschlands ist, sehr am
Herzen. Früher waren hier der Bürgermeister,
die wichtigen Handwerker, Unternehmerund Politiker vertreten. Daher sagten die
Lüdinghauser: „Das ist unser Reichstag.“
Vor allem die Arbeit für den Heimatverein
hält ihn auf Trab. Er engagiert sich sehr im
Bereich Natur, stellt Storchennester auf, legt
Wege an. „Wenn ein Weg nicht in Schuss ist,
rufen die Leute bei mir an“, erzählt Focke mit
einem Lächeln. Das macht ihm gar nichts,
sondern Spaß.
In Lüdinghausen sei das Ehrenamt noch
lebendig. „Wobei man auch hier mit Nachwuchsproblemen
zu kämpfen hat“, sagt der
Lüdinghauser. „Vereinsarbeit läuft heute
anders ab. Man muss sich neu organisieren
und neue Kommunikationswege gehen, z.B.
mit WhattsApp. Vorstandssitzungen, die
Stunden dauern, werden irgendwann
Geschichte sein.“
Renaturierung der Stever
Sein großer Wunsch für die Stadt ist die
Renaturierung der Stever. „Das fände ich richtig
gut“, so Focke. Die Wasserverordnung der
EU sei aber extrem kompliziert. Da brauche
man einige Experten.
Focke ist ein Riesenfan der Stadt. „Lüdinghausen
ist ne coole Nummer!“, sagt er. „Ich
könnte hier nie wegziehen. Das wäre eine
totale Entwurzelung.“