Eine Grippe beginnt
stürmisch / Dr. Rainer
Drerup rät zur frühen
Impfung am besten
schon im Herbst

Husten, Schnupfen, hohes
Fieber – im letzten Winter
gab es so viele Grippe-Kranke
wie noch nie. Jetzt steht die
nächste Grippe-Saison vor
der Tür. Was soll man tun?
Macht eine Impfung Sinn? Darüber sprachen wir mit Dr.
Rainer Drerup, Sprecher des
Lüdinghauser Ärztevereins.
Herr Dr. Drerup, die Grippe
hat im vergangenen Winter
extrem viele Menschen
erwischt. Warum war das
eigentlich so?
Die Grippe ist eine Pandemie,
sie gibt es also auf der ganzen
Welt. Bei uns wird
geschaut, welche Grippeerreger
im Winter auf der anderen Erdhalbkugel, vor
allem in den Zentren wie
Shanghai und Peking, aktiv
sind. Danach wird der Impfstoff
gemischt. Im letzten
Winter war die Mischung leider
nicht ideal. Sie müssen
sich vorstellen, dass der Dreifachimpfstoff
gegen drei
Erreger schützt. Es besteht
also immer das Risiko, dass
der Impfstoff nicht wirkt. In
der Regel ist die Trefferquote
aber gut. Jetzt steht die nächste
Grippe-Saison vor der Tür.
Soll man sich impfen lassen
und wenn ja, wann ist der
richtige Zeitpunkt?
Selbstverständlich sollte
man sich impfen lassen. Es
wird jetzt sogar Schwangeren
empfohlen. Ich rate eine
Impfung allen Menschen, die
viel mit anderen Menschen
in Kontakt sind. Der beste
Zeitpunkt für eine Impfung
liegt zwischen September
und Ende November. Dann
ist man selber noch fit und
nicht durch Infekte
geschwächt. Außerdem hat
der Körper genügend Zeit
Antikörper aufzubauen, bis
die Grippewelle im Januar
beginnt.
Raten Sie zum Vierfach-
Impfstoff, der besser schützen
soll? Und übernehmen
die Krankenkassen jetzt die
Kosten dafür?
Die ganze Debatte um den
Vierfach-Impfstoff ist
Unsinn. Auch dessen Wirkung
kann niemand garantieren.
Ich habe selbst den
Dreifachimpfstoff bekommen.
Künftig wird es aber für
alle nur noch den Vierfach-
Impfstoff geben. Soviel ich
weiß, werden alle Kassen die
Kosten tragen.
Erkältung oder Grippe?
Woran erkennt man, dass
man wirklich die Grippe hat?
An dem stürmischen Beginn.
Gestern waren Sie noch
topfit. Heute haben Sie
Husten, hohes Fieber, sind
total schlapp.
Wenn ich die Grippe habe,
was kann ich dann tun?
Helfen Medikamente?
Am besten hilft Ruhe. Auf
gar keinen Fall Sport
machen. Außerdem viel
trinken, Schmerzmittel
nehmen und sich von
anderen Menschen fernhalten.
Daher schreiben
wir die Betroffenen auch
rigoros krank. Und dann
heißt es eigentlich nur:
Abwarten, bis alles vorbei
ist. Das kann aber auch
zwei Wochen und länger
dauern.
Kann ich vorbeugend
irgendetwas tun?
Eigentlich das, was Sie
schon immer wussten.
Sport machen, wenn man
gesund ist. Sich gesund
und vitaminreich ernähren.
Kalt duschen, um das
Immunsystem durch Reize
fit zu halten. Im Winter gut
lüften. Und auch wenn es
sehr kalt ist, rausgehen,
einen Spaziergang
machen. Kaltluftreize desinfizieren
die Atemwege.
Viren mögen kalte Luft
überhaupt nicht.


Neue Stadtführungen
Lüdinghausen Marketing hat das
Angebot an Stadtführungen
überarbeitet und einige neue
Touren im Programm.
➔ Wirtshausgeschichten: Der
Rundgang durch die Innenstadt
führt zu den Standorten von
Gastwirtschaften und ehemaligen
Wirtshäusern. Auf dem
Rundweg stellt Stadtführer Stefan
Wiemann Wirtepersönlichkeiten
wie den Branntweinbrenner
Winkelsett, die Schenkwirtin
Schnütgen oder den „Dicken
Natz“ vor. Auf Wunsch ist am
Ende des Stadtrundgangs die
Einkehr in ein Lüdinghauser
Gasthaus möglich.
➔ Dorfführung Seppenrade:
Stadtführer Josef Brathe nimmt
seine Gäste mit in den Rosengarten,
zum Haus Kock (früher Bauernhof
und Brennerei Böckmann),
zu Ammonit und Kirchplatz
mit Kopfnischengrab. Auch
die Kirche St. Dionysius ist Teil der
Führung. Unterwegs erzählt Josef
Brathe allerlei Wissenswertes
über die Geschichte des Dorfes.
➔ Geführte Bustour: Für alle, die
nicht mehr so mobil sind, bietet
Lüdinghausen Marketing eine
begleitete Bustour an. Stadtführer
Hans-Jürgen Witt steigt ein
und erzählt während der Tour
allerlei Wissenswertes über
Lüdinghausen und Umgebung.
Los geht es am Café Indigo, dann
fährt der Bus über die Borg zur
Burg Lüdinghausen, weiter geht
es nach Seppenrade zum Rosengarten
und zum Ammoniten,
vorbei am Kloster und der ev. Kirche
zur Steveraue in Olfen. Von
dort aus führt die Tour vorbei an
der Füchtelner Mühle, am Kanal
entlang zur Burg Vischering und
zur Burg Kakesbeck. Niemand
muss aussteigen, aus dem Bus
heraus ist alles gut zu sehen.