Er lässt die Farben singen

George Ştefănescu-Râmnic – Retrospektive in der Burg Lüdinghausen

 

Vom 30. Juni bis zum 1. September zeigt das KAKTuS-Kulturforum die Ausstellung „Minnesänger der Farben – George Ștefănescu-Râmnic (1914–2007)“ in der Burg Lüdinghausen. Die Schau war bereits 2014 im Palast der Nationalbank Rumäniens zu sehen.

Der gebürtige Rumäne George Ștefănescu malte bis 1989 in seinem Bukarester Studio, seine Bilder waren in zahlreichen Ausstellungen weltweit zu sehen. Nach der Wende zog er nach Lüdinghausen und wurde 1995 KAKTuS-Mitglied. Sein Sohn Radu lebt noch heute hier, ist ebenfalls KAKTuS-Mitglied und freut sich sehr, die Ausstellung jetzt hier zu präsentieren. „Unsere Familie hat eine besondere Verbindung zu Lüdinghausen. Die Stadt ist unsere Heimat geworden“, sagt Radu Ștefănescu.

Sein Vater hatte bereits 1936 während des Studiums an der Akademie der Schönen Künste seine erste Ausstellung in Bukarest. Später studierte er auch noch Regie und Bühnendesign und war Bühnendesigner am Stadttheater der Hauptstadt, wo er bis zu seiner Pensionierung 1974 arbeitete. 

Er war Mitglied der Union der Bildenden Künstler und des Kunstverbands Rumäniens. Seine Werke wurden in vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, bis er am 29. Oktober 2007 im Alter von 93 Jahren starb.

  1. Geburtstag

2014 jährte sich die Geburt des Malers zum 100. Mal. Am 28. Oktober 2014 eröffnete die Ausstellung „Minnesänger der Farben“ – George Ştefănescu-Râmnic (1914–2007) im Palast der Nationalbank Rumäniens. Über 40 Werke des Künstlers wurden dabei in der Rotonda-Halle im Palast der Nationalbank präsentiert. „Minnesänger der Farben deshalb, weil die Kunstkritiker sagten, mein Vater ließe die Farben singen“, erklärt Radu Ștefănescu.

Fünf Jahre später sieht Lüdinghausen jetzt die einmalige Retrospektive, die viele der bis heute noch nicht in der Öffentlichkeit gezeigten Werke aus der Privatsammlung der Künstlerfamilie sowie Bilder der Sonderausstellungen von 2014 vereint. Die Retrospektive versucht den Besuchern die Geschichte des im Ersten Weltkrieg geborenen Künstlers zu erzählen, der im Zweiten Weltkrieg schwer verletzt wurde und sogar zeitweise farbenblind wurde. Und der dann noch das vereinte Europa erleben durfte.

Interaktive Ausstellung

Dank eines QR-Codes in den Bildlegenden geht es bei der Ausstellung in der Burg Lüdinghausen auf eine interaktive Entdeckungstour durch das langjährige Schaffen. Der Besucher wird zu entsprechenden Wikipedia-, Wikiart-, Youtube-Seiten und auf die Webseite des Künstlers geleitet und erfährt dort weitere Details. Dabei lassen sich die Bilder noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten.

Dr. Hans Wolfgang Schneider kannte den Künstler persönlich. Er gibt bei der Vernissage am Sonntag, 30. Juni, um 11 Uhr im Kapitelsaal eine Einführung in die Ausstellung. Der KAKTuS Foto-Arbeitskreis bereitet einen Videoclip über das Leben des Malers vor, der in der 

Ausstellung ebenfalls zu sehen sein wird.

 

 

Info: 30.6.-1.9., Ausstellungsräume des KAKTuS-Kulturforums, Burg Lüdinghausen, Öffnungszeiten: Sa, So und an Feiertagen 11 bis 17 Uhr. Eintritt frei.  www.kaktus-kulturforum.de,

www.georgestefanescu.ro

Buchtipp: Das monografische Kunstalbum für Malerei, Grafik und Bühnengestaltung „Stille Schönheit“ begleitet die Ausstellung.