Die Lüdinghauser Tafel versorgt
692 Menschen mit Lebensmitteln
Die Zahlen sind unglaublich: Vier Tonnen
Lebensmittel kommen jede Woche bei der
Tafel in Lüdinghausen an, drei Tonnen geben
die Helfer dienstags und mittwochs an
Bedürftige weiter. Mehr als 100 Ehrenamtliche
sind im Einsatz, um die Waren bei den ca.
20 Supermärkten und Bäckereien in der
Umgebung abzuholen, zu sortieren und an
die 692 Menschen zu verteilen, die die Hilfe
der Tafel brauchen. 438 Erwachsene und 254
Kinder.
Mittwochs morgens in der Halle an der Alten
Valve: Es geht zu wie im Taubenschlag. Tonnenweise
Obst und Gemüse kommt in Körben,
die Helfer sortieren aus, was nicht mehr
zu gebrauchen ist. Gutes kommt in die Boxen
für die jeweilige Ausgabe. Mittwochs zwischen
12.30 und 17.30 Uhr sind die Ausgabetermine.
„Mit Beginn der Flüchtlingskrise
haben wir noch einen Termin am Dienstag
eingerichtet. Der Andrang war einfach zu
groß“, erklärt Josef Kersting, Vorsitzender der
Lüdinghauser Tafel. „Und in Olfen gibt es seit
knapp einem Jahr auch noch eine Ausgabestelle.“
Müll vermeiden, helfen
„Essen, wo es hingehört“, ist die Devise der
Tafel. Ware, die sonst auf dem Müll landen würde, wird gerettet und weitergegeben.
„Deswegen bin ich hier“, sagt Ute Gatzek, als
die Helfer gemütlich beim Frühstück beisammen
sitzen. „Um Menschen in Not zu helfen“,
so Hans-Jürgen Polenz. Und auch, weil es
Spaß macht. „Ich freue mich immer auf den
Mittwoch“, so die 83-jährige Margot Havermeier.
Rund 180 Stunden ehrenamtliche
Arbeit fallen pro Woche an. Bei 50 Arbeitswochen
sind das 9000 Stunden im Jahr. Jeder
der 100 Helfer kommt, wie er Zeit hat. „Wer
Lust hat, ist herzlich willkommen. Wir können
jede helfende Hand brauchen“, wirbt
Kersting für die Tafel. Mitarbeiter sind wie eine große Familie
Und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Wir
sind die einzige Firma, die montags anfängt,
ohne zu wissen, wie viele Mitarbeiter da sind,
wie viel Ware zur Verfügung steht und wie
viele Kunden kommen.“ Dennoch mache
allen die Arbeit unheimlich viel Spaß. „Sonst
wären wir alle nicht hier“, sagt Hans-Jürgen
Polenz. „Eine große Familie“, ergänzt Josef
Kersting.
Einkaufen kann bei der Tafel jeder, der seine
Bedürftigkeit nachweisen kann. Dazu werden
zunächst die Einkommensverhältnisse
geprüft und dann der entsprechende Aus-weis ausgestellt. Die Kunden zahlen pro Einkauf
zwei Euro. Egal, ob sie allein sind oder
für eine ganze Familie einkaufen. „Damit,
sowie mit den Mitgliedsbeiträgen und Spenden
finanzieren wir unsere Kosten“, erklärt
Kersting. Das sind im Jahr immerhin über
40 000 Euro. Nadine Wenge
➔ www.luedinghauser-tafel.de